Als Instrument zur Unternehmensplanung bevorzugen viele Unternehmen MS Excel, da es einfach und vielfältig zu bedienen ist. In der Regel erstellt die Leitung den Wirtschaftsplan und schickt ein Excel-Formular an die einzelnen Bereichsleiter, damit diese eine Detailplanung für ihren Bereich durchführen. Bis zur finalen Abstimmung wird die Excel-Datei mehrfach zwischen den Beteiligten hin und her gesendet. Durch die manuellen Prozesse kann es schnell passieren, dass verschiedene Personen mit falschen oder veralteten Zahlen arbeiten oder sich Tippfehler einschleichen. Die Folge: Unterschiedliche Zahlen sind im Umlauf und es stellt sich die Frage: Welches sind die richtigen? Die etwaigen Fehler zu korrigieren verursacht unnötigen manuellen und zeitraubenden Aufwand.
Um den zuvor genannten Stolperfallen aus dem Weg zu gehen, bietet sich eine Integration von MS Excel und der Rechnungswesensoftware an. Der Austausch der Daten erfolgt bi-direktional d.h. bestehende Excel-Formulare erhalten aktuelle Zahlen aus dem Rechnungswesen und nach der Bearbeitung in Excel werden die neuen Daten an die Rechnungswesensoftware zurückgespeichert. Linda Staude, Produktmanagerin bei Diamant Software, erklärt in ihrem Buch „Controlling – klar und einfach – Der Aufbau eines mittelstandsgerechten Controllings“ anschaulich, wie Sie den Planungsprozess strukturiert angehen und mit MS Excel aufbauen.
Um genaue Planwerte vorgeben zu können, ist ein strukturierter Planungsprozess erforderlich. Bestimmen Sie genau, welche Personen und Abteilungen beteiligt sind. Um den Planungsprozess mit allen Beteiligten zu gestalten, gibt es drei verschiedene Verfahren:
Bei der Top-down-Planung geben die Geschäftsleitung oder die kaufmännische Leitung eine Budgetplanung vor und versenden den erstellten Wirtschaftsplan an die Bereichsleiter. Auf dieser Basis beginnen die Verantwortlichen damit, die Pläne für ihre Bereiche auszuarbeiten.
Die Bottom-up-Planung beginnt in den einzelnen Bereichen. Die Verantwortlichen stellen ihre Bereichspläne auf und geben diese an die kaufmännische Leitung weiter. Aus der Zusammenfassung der Einzelbereichspläne entsteht der Unternehmensplan.
Die Prozessgrafik veranschaulicht das Gegenstromverfahren und zeigt in diesem Zusammenhang den Einsatz von MS Excel.
Das Gegenstromverfahren ist eine Kombination aus der Bottom-up- und der Top-down-Planung. Die beiden treten dabei zeitlich versetzt auf. Die kaufmännische Leitung erstellt einen Wirtschaftsplan und versendet diesen an die Bereichsverantwortlichen. Der Wirtschaftsplan dient als Grundlage für die Detailplanung der einzelnen Bereiche. Die fertigen Detailpläne werden zurück zur kaufmännischen Leitung geschickt, die diese prüft und anschließend freigibt oder mit Änderungswünschen an die einzelnen Bereiche zurückschickt. In diesem Fall beginnt die Abstimmung erneut. In der Praxis hat sich das Gegenstromverfahren als eine Kombination aus der Top-down- und Bottom-up Planung bewährt, da hier die Einschätzungen aller Beteiligten berücksichtigt und so besser abgestimmt werden.
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