Künstliche Intelligenz im kaufmännischen Bereich: Jobkiller oder Jobmotor?

Das Thema Künstliche Intelligenz polarisiert. Kritiker befürchten den Wegfall von Arbeitsplätzen und Gefahren durch Sicherheitslücken. Dabei ist das Gegenteil häufig der Fall. Denn Künstliche Intelligenz ist der Motor, wenn es um Zukunftsfähigkeit geht.

Angst vor mehr Kontrolle am Arbeitsplatz

Künstliche Intelligenz wird den kaufmännischen Bereich verändern. Wie genau und in welchem Umfang lässt sich noch nicht abschätzen, aber die Angst ist groß, dass smarte Systeme künftig Buchhalter und Controller ersetzen werden. Laut einer Bitcom-Umfrage aus dem Jahr 2020 sehen 44 Prozent aller Befragten Gefahren durch Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag. Bei 73 Prozent der Befragten steht die Sorge im Fokus, dass es mit dem Einsatz smarter Technik zu einer stärkeren Kontrolle der Beschäftigten durch den Arbeitgeber kommen könnte. 

Schwer wiegt auch die Sorge vor dem Verlust von Arbeitsplätzen. Hier sehen 65 Prozent der Umfrageteilnehmer eine Gefahr durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Die Frage um die Sicherheit treibt die Deutschen um – ein Aspekt, der auch die Europäische Kommission beschäftigt. 

Social-Scoring-Systeme wie in China?

So wurde etwa ein Entwurf vorgelegt, der das Ziel hat, Social-Scoring-Systeme zu unterbinden. Dieses Erfassungs- und Ratingsystem, das aus China bekannt ist, soll somit verboten werden. Themen, wie diese sind häufig Anheizer, wenn es um die Argumente der Kritiker Künstlicher Intelligenz geht. Denn Worst-Case-Beispiele, was smarte Technik alles möglich macht, untermauern die Sorgen und Ängste, die diese Entwicklungen mit sich bringen. Dabei bleibt vor allem eines auf der Strecke: Die Diskussion um Chancen und Möglichkeiten, die Künstliche Intelligenz bietet. 

Technologische Vorherrschaft: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Durch die einseitige Betrachtung entsteht ein Missverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Auf der einen Seite möchte Deutschland technologischer Vorreiter in Sachen Digitalisierung und KI sein. Auf der anderen Seite hat nur jede zehnte Behörde eine Digitalisierungsstrategie. Dabei bleibt es leider nicht: Laut Umfrage fühlen sich ca. 67% der Befragten Mitglieder des Verbandes für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik in Bezug auf KI mittelmäßig oder schlecht aufgestellt. 

Künstliche Intelligenz kann Treiber und Motor sein. Auch, und ganz besonders im kaufmännischen Bereich. Das Potenzial ist riesig. Auch hier ist die Sorge, dass Arbeitsplätze verloren gehen und durch intelligente Software wegrationalisiert werden,  vielfach unbegründet. Vielmehr bietet Künstliche Intelligenz die Chance, redundante Aufgaben auf smarte Systeme zu übertragen, etwa was die Erfassung von Rechnungen betrifft, und Fehler so drastisch zu reduzieren. 

Vorteil der Künstlichen Intelligenz: Mehr Abwechslung im Job

Dass Fehler häufig mithilfe Künstlicher Intelligenz vermieden werden können, sehen auch 45 Prozent der Teilnehmer der Bitcom-Umfrage. Gleichzeitig können Unternehmen den Beschäftigten durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz mehr Zeitressourcen für die Aufgaben zur Verfügung stellen, die interessant und spannend sind und für die Fachkompetenz und Wissen erforderlich sind. Auch viele eintönige Arbeitsschritte werden an smarte Systeme übertragen. Damit bietet Künstliche Intelligenz die Chance, Arbeit interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten.

Standardabläufe, die schon heute an smarte Rechnungswesen-Software übertragen werden können:

  • Zeitserien von betreiblichen Kennzahlen berechnen
  • Rechnungen in die Rechnungseingangs-Maske übertragen
  • Offene Posten eingehenden Zahlungen auf dem Bankkonto zuordnen
  • Uvm.

Einsatz in Pflege und Medizin erwünscht

Dass Künstliche Intelligenz ein Beschleuniger sein kann, haben auch viele Teilnehmer der Bitcom-Umfrage erkannt. So wünschen sich 75 Prozent einen Einsatz Künstlicher Intelligenz im Pflegebereich, 67 Prozent in der Medizin. Smarte Systeme nehmen administrative Aufgaben ab, zum Beispiel die Verwaltung von Krankenakten. Personelle Ressourcen können für das genutzt werden, wofür sie eigentlich gedacht sind: für die Arbeit am und mit dem Menschen. So könnten beide Seiten – Dienstleister wie Leistungsempfänger – gleichermaßen profitieren.

Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens sichern

Was das Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz angeht, ist die Zurückhaltung vielfach groß. Ein Verhalten, das schwerwiegende wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen kann. Denn um die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens zu sichern, ist die Digitalisierung unumgänglich. Unumgänglich ist hierbei vor allem die zielführende Diskussion um Chancen und Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz und das Wissen darum. Ein Punkt, der heute vielfach unterschätzt wird. So mangelt es häufig an Informatik-Bildung. Es gilt also aufzurüsten, damit Künstliche Intelligenz als das genutzt werden kann, was es ist – als Jobmotor und Bereiter der Zukunft.

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Die Realität zeigt, dass die kaufmännischen Abteilungen sich in einer digitalen Grauzone bewegen. Dies regt mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen zum Nachdenken an.

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Holger Dülberg
Komplexe Themen einfach und mit Mehrwert gestalten, das ist das Ziel von Holger Dülberg, Team Lead im Marketing bei Diamant Software.

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