#WirVsVirus – Der Hackathon der Bundesregierung 2020

Am Wochenende fand der kurzfristig geplante Hackathon #WirVsVirus von der Bundesregierung statt. Mit knapp 43.000 Teilnehmer/innen ist dies der größte Hackathon der jemals veranstaltet wurde. Im groben gingen es bei den Hackathon darum, innerhalb von 48 Stunden gemeinsam Lösungen zu Problemen, die sich aus der aktuellen Corona-Pandemie ergeben, zu erarbeiten. Wir (Marcel Linke, Jack Fistelmann und Nico Lachmuth) haben gemeinsam an dem Projekt Aidremind gearbeitet. Wir möchten von unserer spannenden Reise und unserem Projekt berichten.

Tag 1: Freitag, Start um 16 Uhr

Am Freitag sollte die Veranstaltung um 16 Uhr mit dem Versand von Slack Zugängen starten. Slack ist eine alternative Plattform zu Microsoft Teams. Leider verzögerte sich dieser Start enorm, da der Versand von knapp 40.000 Zugängen Slack schlicht überfordert hat. Um 18:30 begann dann der erste Live-Stream der Organisatoren indem der Ablauf erklärt wurde. Hier hat auch Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, sich noch einmal für die rege Teilnahme bedankt. Insgesamt standen den Teilnehmern ca. 800 Ideen/Projekte zum Bearbeiten zur Verfügung.

Nachdem wir um ca. 20 Uhr unsere Zugänge erhalten haben, ging es los mit der Auswahl eines Projekts und der Teamfindung. Ja ihr lest richtig, es sollte um 16 Uhr losgehen aber die Zugänge kamen erst um 20 Uhr an. Es verlief deshalb alles SEHR CHAOTISCH. Wir haben innerhalb von einer halben Stunde eine Konferenz mit ca. 20 Leuten zum Austausch zu einer Idee gehabt. Bei der Idee ging es darum, den Verwaltungsaufwand in Krankenhäusern/Kliniken bei dem Testverfahren von Infektionsfällen durch Automatisierungen zu beschleunigen. Wir haben dann bis ca. 24 Uhr ein Konzept ausgearbeitet.

Tag 2: Samstag, Start um 9 Uhr

Nachdem unser Team auf knapp 10 Leute geschrumpft ist und uns schlicht das Know-How von der Domäne fehlte, mussten wir die Idee fallen lassen. Sehr schade, da wir den ganzen Freitagabend damit verbracht hatten ein Konzept aufzustellen.

Wir wollten aber trotzdem was machen. In einem Slack-Channel haben wir dann geschrieben, dass wir mehrere Entwickler sind, die Hilfe anbieten für ein Projekt. Kurze Zeit später hat uns ein Ideengeber kontaktiert, es fand eine kurze Beschreibung des Problems statt und wir gingen direkt in die Teambildung und Konzeption.

Unser Projekt – Aidremind

In Zeiten hoher Auslastung kommt es dazu, dass fremde Hilfe hinzugezogen wird. Dies spüren wir momentan im Gesundheitssektor, Einzelhandel und in der Landwirtschaft. Hier wird versucht, Hilfskräfte zu engagieren, welche dann bei der täglichen Arbeit unterstützen. Und genau hier setzen wir an.

Aidremind ist eine Lösung zur Verwaltung und Abarbeitung wiederkehrender Aufgaben – plattformunabhängig , flexibel und intuitiv. Die Lösung besteht aus zwei Benutzeroberflächen, Manager und Hilfskraft. Der Manager stellt Aufgaben bereit und druckt einen QR-Code, welcher dann dort platziert wird, wo die Aufgabe erledigt werden muss. Die Hilfskraft kann den QR-Code scannen und abonniert sich damit auf den Task. Wird dieser fällig, erhält diese Person eine Push-Benachrichtigung und kann die Aufgabe annehmen. Nach Erledigung wird Fertiggemeldet. ​

Der Anspruch an die Lösung ist, dass man sie extrem schnell in Betrieb nehmen kann, sodass man auch „provisorische Zelte„ in kürzester Zeit mit einem minimalistischen EDV-gestützten Tool unterstützen kann.

Wir konnten uns für diese Idee begeistern, da wir auch außerhalb der Medizin Anwendungsfälle finden konnten. Richtung Militär oder auch Industrie und Einzelhandel. Wir beobachten, dass Hilfskräfte gesucht werden. Aidremind hilft bei einem leichten Onboarding und sorgt dafür, dass nichts auf der Strecke bleibt.

Unser Team

Unser Team bestand aus 4 Backend-Entwicklern, 2 Frontend Entwicklern, 3 Designern und einem Conceptor/ Organisator. Interessant an der Stelle: 9 von 10 Mitglieder des Teams kommen aus Bielefeld und Umgebung. Das war alles rein zufällig und ist uns erst im Laufe des Abends aufgefallen. Im Prinzip war unser Team ein Zusammenschluss aus Diamant Software und U+I Interact.

Unsere Herausforderung

Wir waren sechs Entwickler, die sich größtenteils nicht kannten und mit den unterschiedlichsten Technologien arbeiten. Und uns stand die Zeit im Nacken. Wir schreiben es mittlerweile 15 Uhr – wie schaffen wir es, bis morgen einen Prototypen zu entwickeln?

Die Antwort

Mittels Microservices konnten wir es schaffen, die Architektur von Aidremind so zu konzeptionieren, dass jeder seine präferierte Technologie einsetzen konnte.

Im Anschluss daran haben wir gemeinsam die Datenbankstruktur festgelegt und jeder hat sich eines Teilbereiches gewidmet. Die Aufgaben haben wir über ein Kanban-Board im Blick gehalten.

Im Dreistundentakt fanden Slack-Meetings statt, in welchen wir uns synchronisiert haben. Wir beendeten den Tag am Sonntag gegen 2 Uhr morgens.

Tag 3: Sonntag, Start um 10 Uhr

Der Sonntag wurde größtenteils für Restarbeiten genutzt und um die verschiedenen Systeme miteinander zu verknüpfen. Die Entwickler haben ihre Microservices finalisiert, während die Designer Grafiken geliefert und ein Werbevideo angefertigt haben.

Die Deadline am Sonntag war um 18 Uhr für das Video. Die sonstige Abgabe des Projekts war um Mitternacht. Um 19 Uhr fand noch ein Abschlusslivestream der Organisatoren mit Beteiligung des Kanzleramtschefs Prof. Dr. Helge Braun statt.

Um 20 Uhr haben wir dann die einzelnen Komponenten miteinander verknüpft und Funktionstests durchgeführt. Durch unsere intensive Planung gelang dies wirklich gut! Im Anschluss haben wir die restliche Zeit genutzt, um noch kleinere Features einzubauen. Um 23 Uhr haben wir das Projekt dann eingereicht.

Pia Näther
Pia Näther
Die studierte Medienwirtin und Medienwissenschaftlerin ist seit 2017 in der Welt des Rechnungswesens und Controllings unterwegs. Digitale Medien liegen ihr im Blut. Neben ihren Beiträgen für den Diamant Blog schreibt sie für Facebook & Co. und produziert Videos für den Diamant YouTube-Kanal.

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